# WeRemember
Anlässlich des 27. Januars – dem Tag der Befreiung von Ausschwitz und Internationalem Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocausts – versammelte sich die Jahrgangsstufe Q2, um sich aktiv zu erinnern, der Bedeutung dieses Tages bewusst zu werden und der Opfer ehrfürchtig zu gedenken.
Die Auseinandersetzung mit dem schmerzhaften Thema erfolgte in besonderem Rahmen: einer Theateraufführung des jüdischen Kollektivs „Rimon Productions“.
Das Theaterstück „Ein Zwischenfall in Vichy“ von Arthur Miller erweckt mittels pikanter Dialoge und raffinierter Gedankenspiele Konflikte, Ängste und Zweifel zum Leben, die damals wie heute aktuell sind. So konnten sich die Zuschauer in neue und kontrastive Perfektiven hineindenken, sich in die Verzweiflung der Opfer hineinfühlen, Motive der Täter kennenlernen.
Die professionelle, kunstvolle, authentische Darbietung der Schauspieler hat emotional berührt, beeindruckt, gar erschüttert. Im anschließenden Gespräch mit den Schauspielern und der Regisseurin konnten die Schülerinnen und Schüler über ihre Eindrücke und Gefühle sprechen, aber auch die Darsteller zu ihrer Rollenarbeit befragen.
Das Gespräch endete mit dem Gedanken, dass sich Individuen von niemandem eine Rolle aufdrücken lassen sollten, dass es die Verantwortung eines jeden Einzelnen ist, für sich selbst zu entscheiden ist, welche Rolle man in der Geschichte der Menschheit spielen, leben, vertreten und verteidigen möchte.
Gedanken der Schüler:
„Das Stück hatte noch tagelang nachgewirkt, man macht sich viele Gedanken.“
„Es war emotional und einzigartig.“
„Man konnte sehen, wie wenig die Menschen damals ahnten; dass man sich dieses Grauen gar nicht vorstellen und gar nicht glauben konnte.“
„Menschen gingen unterschiedlich mit ihrer Situation um: Leugnen, Protestieren, Beten, Weinen; doch schließlich waren alle hilflos, es gab für niemanden ein Entkommen.“
„Kleine Zufälle waren schicksalsentscheidend.“ – „Die Menschen konnten nicht einmal Abschied nehmen.“
„Das Bühnenbild war bewundernswert: mit nur wenigen Requisiten stellte es den Holocaust in einem Bild dar.“
„Das Theater ist eine besondere und eindrucksvolle Art, an so einen Tag zu erinnern.“ – „Durch das Sehen entwickelt man mehr Empathie und Mitgefühl als durchs Lesen.“
„Man wusste zwar, dass es ein Theater ist, aber fühlte sich verantwortlich und auch hilflos, weil man den Menschen in ihrer Aussichtslosigkeit nur zuschauen, aber nicht helfen konnte.“ich sehr berührt. Ich denke, es hat viele -wenn nicht sogar alle- Aspekte des Menschseins erfasst. Die grausamen, aber auch die schönen, die uns Menschen miteinander verbinden. Für mich war es eines der besten Theaterstücke, die ich bisher sehen konnte, da es dem Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus gerecht wurde und viele Botschaften über Toleranz und Respekt enthielt.“
Möge die Erinnerung an die Opfer des Holocaust ewig sein und uns den Weg in die Zukunft hell erleuchten.
Rachel Polonskij