Aktuelles

Prešov-Austausch (30.3.2025 – 4.4.2025)

Bereits im Juni und September 2024 waren Schülerinnen und Schüler sowie ihre Lehrerinnen aus Prešov bei uns zu Gast. Ende März/ Anfang April dieses Jahres war es endlich so weit: Der heißersehnte Gegenbesuch in der Slowakei stand an.

Am Sonntag, dem 30. März, ging es mit dem Flugzeug über Wien nach Košice, das etwa 40 Kilometer von Prešov entfernt liegt. Am Flughafen wurden wir herzlichst durch einen Teil unserer Gastgeber begrüßt. In den kommenden Tagen würden sie uns einen ganz wunderbaren Aufenthalt bereiten.

Am Montag lernten wir die Evanjelická spojená škola, unsere gastgebende Schule, und ihre Geschichte kennen. Unter einem Dach finden sich dort mehrere Erziehungs- bzw. Bildungseinrichtungen vom Kindergarten bis zum Gymnasium. In einem Gymnasialzweig ist Deutsch als erste Fremdsprache verpflichtend, sodass es für uns überhaupt keine Verständigungsschwierigkeiten gab – die Deutschkenntnisse der SchülerInnen und Lehrkräfte waren sehr gut bis ausgezeichnet.

Nach dem Rundgang durch die Schule lernten wir in einer digitalen, von den gastgebenden Schülern vorbereiteten Stadtrallye den historischen Kerns Prešovs kennen: Wir besuchten das Evangelische Kollegium aus dem Jahr 1667 mit seiner beeindruckenden Bibliothek mit Schriften, die bis ins 14. Jahrhundert zurückreichen; wir bestiegen das Wahrzeichen der Stadt, den 71m hohen Turm der Konkathedrale des Hl. Nikolaus mit seinen 202 Stufen. Abgerundet wurde die Stadtführung durch einen Spaziergang zum sogenannten Kalvarienberg mit schönem Panoramablick über Prešov.

Am Dienstag stand ein Ausflug zur Zipser Burg (slowakisch: Spišský hrad) an. Es ist eine Burgruine, die eine der größten Burganlagen Europas darstellt. Sie umfasst eine Fläche von mehr als 40.000m2! Sie war unter anderem Drehort für Filme wir „Dragonheart“ und „Die letzte Legion“. Leider war das Museum sowie der obere Burgteil vorübergehend geschlossen, dennoch waren wir durch dieses Bauwerk beeindruckt und hatten auch unseren Spaß beim Anblick der Murmeltiere, die sich in einem Teil des Burghofes tummeln.

Anschließend besuchten wir die Stadt Lovča, deren wunderschöner mittelalterlicher Stadtkern seit 2009 zum UNESCO Weltkulturerbe zählt. Dort befindet sich unter anderem die Basilika St. Jakob (slowakisch: Bazilika svätého Jakuba) mit dem größten holzgeschnitzten Altar der Welt (über 18 Meter hoch!). Leider pfiff der Wind ziemlich unangenehm, sodass manche von uns nicht allein vor Ehrfurcht zitterten.

Zurück in Prešov hatten wir ganz spontan eine Führung nur für uns durch das historische Theater Prešovs. Der Direktor persönlich, Herr Mgr. Ján Hanzo, führte uns herum und lud uns anschließend zu einem – alkoholfreien! – Umtrunk in sein edles Arbeitszimmer ein.

Am Mittwoch unternahmen wir einen Ausflug nach Košice, in die zweitgrößte Stadt der Slowakei (ca. 240.000 Einwohner). Dort erhielten wir eine Führung durch das historische Stadtzentrum, das das größte denkmalgeschützte Stadtgebiet der Slowakei ist, mit seinen vielen wunderschönen und eindrucksvollen Gebäuden. Auch besichtigten wir die bemerkenswerte Staatliche wissenschaftliche Bibliothek Košice. Sie beherbergt in ihren Räumlichkeiten, heute als Museum, Teile des ehemaligen staatlichen Gefängnisses für politische Gefangene. Wir erfuhren, unter welch grausamen Bedingungen diese in früheren Zeiten dort einsaßen. Dies ließ niemanden unberührt.

Der Donnerstag stand ganz im Zeichen einer Wanderung durch die Hohe Tatra. Bei herrlichstem Wetter mit Sonnenschein wanderten wir zum Popradské pleso, einem Gebirgssee, der auf rund 1500 Höhenmeter liegt. Entlang des Wanderweges in der herrlichen Natur boten sich uns immer wieder umwerfende Bergpanoramen. Zwischendurch machten wir Rast an einer Berghütte, um uns ein wenig auszuruhen und auch um die Sonne sowie die bezaubernde Hochgebirgslandschaft um den See herum zu genießen.

Auch der wunderbarste Austausch muss einmal zu Ende gehen, sodass es am Freitag hieß, Abschied zu nehmen. Nach einem letzten Besuch in der Schule und einer rührenden Verabschiedung durch die SchülerInnen und den Schulleiter, hatten wir noch kurz Gelegenheit dieser wunderbaren Stadt und unseren neuen slowakischen Freunden dovidenia zu sagen. Auf dem Weg in die Heimat stimmten alle überein, dass die Zeit in Prešov viel zu schnell vorbeigegangen war, aber noch lange in Erinnerung bleiben wird.